- Prolog -

Aus den Schriften der Altforderen

   „Sehet, der Tag wird kommen, dar unsre Kinder, welche trifft kein Schuld an unsren Taten, werden kommen, zu fordern das Licht das ihnen nie ward gewährt!“

   „So sprich du nur die leere Drohung von Zukunft die nicht in deiner Hand! Ich sage dir, so viele sie auch sein mögen, unsrer Kinder Licht reicht für all Geschöpfe unsrer Welten! Und wenn sie zerschmettern unsren Frieden, so schlagen viel weisere Könige zurück und ganze Heeresscharen, getränkt mit Mut - Kraft, welche sucht ihresgleichen, wird entgegen schmettern, auf dass gülden die Sonne ewig scheinet!“

   „Kein König weise genug, kein Krieger mutig genug, kein Schmettern stark genug meine Kinder zu brechen! Euer König wird sich gegen euch stellen und er wird noch mehr den Tod über eure Lämmer bringen als alle die ihr glaubtet des Lichtes berauben zu müssen!“

   „Hinfort mit dir, fleischlicher Dämon! Hinfort mit deinen leeren Worten in die Leere, wo sie am rechten Ort!“

 

   Und der Weise König verlor alle Weisheit – hatte nur noch Vertrauen in seine Kraft – und er stellte sich gegen das Licht, mit grausamen Händen die Tod über alle brachten. Selbst sein eigen Volk weinte blutge Tränen ohne erahnbares Ende. Doch so rot wie das Erdreich war getränkt, fiel ein Schimmer hernieder. Getragen von sanften Schwingen, die Tochter glitt herab von der Gesegneten Insel die sie hatte empor gesandt um zu retten was noch zu retten war – wandte ihr eigen Klinge gen des Todbringers Haupt und schmetterte ihn hinein in das Blut aller Völker.

 

 

 

   So geschah es, dass eine Ordnung hervortrat.

 

   Neue Kraft ward gegeben, um zu einen und zu verteidigen was gut und recht, einem König der Macht, auf dass selbstlose Liebe sein Herz besäße und die Dunkelheit im Zaum hielt, die seinen Blick zu trüben versuchte.

 

   Weisheit in alle Tage, zu leiten und zu führen, mit den bedachten Händen einer Königin, dem treu ergebenen Geist und der Aufopferung eigenen Wohls vor dem der anderen.

 

   Dem mutigsten Krieger jedoch reichte sie ihr Schwert, das gestärkt war mit der Liebe Licht, so er bewahren möge, Friede in allen Zeiten.

 

 

 

   Doch wo Licht war, musste auch Schatten bestehen. Denn ohne Schatten kein Licht und kein Schatten ohne Licht. Allem sein Gegenüber, um der Schicksalsgöttin Waage in Balance zu halten...

 

 

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